Gefährliche USA

Gefährliches USA

In Sault Ste Marie Ontario haben wir die Grenze nach USA überquert. Wie immer machen die Amis einen Riesenzauber, Fingerabdrücke und Foto, selbst vom Kind, inquisitorische Fragen was wir zu tun gedenken etc. Während der Officer nebenan scherzte, war unserer so bierernst, dass man sich schon bald in Guantanamo sah… nun den Stempel bekamen wir dann doch.

Ein kleines Abenteuer während unserer Mittagspause kurz hinter der Grenze: An einem einsamen Platz am Lake superior wollte ich, wie ich es bei fast jedem Gewässer tue (Kanadas Mückensümpfe mal ausgenommen) ein kurzes Bad nehmen. Dazu musste ich ein wenig über sumpfiges Gras staken…Sascha hinterher, auf dem Weg zum See sah er eine Schlange. Nun, die soll es in der Wildnis ja geben. Als uns aber nach dem Baden auf dem Rückweg auf einem Quadratmeter drei unterschiedliche Schlangen nicht direkt aus dem Weg gingen, wurde uns etwas mulmig…fest aufstampfend, um jeden möglichen Angreifer in die Flucht zu schlagen erreichten wir den rettenden Feldweg

Vielleicht kann das mal jemand für mich googlen? Schlangen an den großen Seen: Eine war ganz schwarz, eine schwarz mit gelben Längsstreifen, die dritte olivfarben und sehr schuppig, nein, gerasselt hat keine, obwohl die letzte, die sich ein wenig aufrichtete durchaus eine Klapperschlange hätte sein können. Also, wir wüssten gerne ob sie giftig sind.

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Bei der Weiterfahrt schickte uns unser Navi dann über gravelroads, eine Abkürzung. Es gefällt uns diese ganz kleinen Straßen zu nehmen, wo kaum 2 Autos aneinander vorbei passen. Das macht aber nichts, denn wir sind die einzigen hier.

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Nochmals zu den Mücken: Damit ihr euch eine realistische Vorstellung machen könnt: USA ist an dieser Stelle genauso mückenverseucht wie Ontario. Wir fahren immer nur an Seen und Sümpfen vorbei und die hauptsächliche Farbe ist grün. Gestern fanden wir zum Beispiel einen herrlichen Schlafplatz mitten im Wald. Jeder hatte beim Aussteigen direkt seinen ganz persönlichen Mückenschwarm um sich. Also doch lieber einen Platz in der Nähe des highways, wo es minimal besser war. Sobald wir unsere Kabine öffnen, fühlen sich die Mücken wie magisch von diesem Raum angezogen und es fliegen direkt mal 50 Stück hinein.

Macht ja nichts, wir haben ja Gift. Also sich selbst einsprühen, die Kabine aussprühen, Jacke mit Kapuze anziehen, Bugshirt über den Kopf und das Lager aufbauen. Zum Kochen müssen die Hände wieder gewaschen werden, damit das Essen nicht nach Mückengift schmeckt. Sascha weigert sich irgendwann weiter das Gemüse zu schneiden, weil er nicht Mücken erschlagen und gleichzeitig schneiden kann. Georg rettet sich zum Abendessen in die Kabine, Sascha und ich harren draußen gut eingepackt aus. Abends dann in die Kabine zum Schlafen, leider schleppt jeder mindestens 10 Mücken hinein, die jetzt per Hand gefangen werden müssen, da wir ja nicht mit Gift sprühen können während wir drin sitzen. Abwechselnd ist einer von uns dreien wegen der Mücken etwas demoralisiert und muss von den anderen beiden ermutigt werden. Wir alle entdecken sehr gewalttätige Potentiale in uns. Saschas Spezialität ist es den Mücken den Stachel abzutrennen und sie dann mit hämischer Freude wieder fliegen zu lassen. Ich sinniere darüber nach, ob man nicht diese ganzen Seen trockenlegen könnte und alles mit DDT einsprühen. Georg plant eine Indoortoilette, da er nach jedem nächtlichen Toilettengang an die 10 Mücken wieder hineinbringt. Sollte also irgendwer von euch glauben wir seien hier im Urlaub, Fehlanzeige. Es geht ums schlichte überleben. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, wir eilen den National Grassland Park entgegen und hoffen auf mückenfreie Gegenden,

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Auf der Suche nach der letzten Wildnis