Im heißen Rote Steine Land

Noch ein paar Fotos von der Tour davor:

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Rote Steine:

Plötzlich sind wir in einer ganz anderen Welt. Während wir uns bisher hauptsächlich im Gebirge aufgehalten haben, ist die Flaming Gorge eher eine Wüste in de der Green river zu einem riesigen Stausee mit roten Felsen in einer Schlucht gestaut ist.

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Unser Navy führt uns über eine 4 wheel drive Straße zu unserer Traumbucht. Wir haben einen Platz gefunden, den die Welt und die Amis mit ihren lauten Motorbooten und Quads versehentlich vergessen haben. Das ist in USA die erste 4wheel drive road, die diesen Namen verdient. Mehrmals müssen wir aussteigen, Wacholderbäume, die sich über die Straße neigen etwas zurechtstutzen und einige Felsen, genau begutachten. Aber unser Pickup schafft das alles mit Bravour und letztes Jahr in Kanada sind wir viel wildere und schlimmere Backroads gefahren. Der Aufwand lohnt.

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Wir können es kaum glauben: vor uns breitet sich an einem kleinen Creek, der hier in die Flaming Gorge fließt eine einsame Bucht aus, malerische Felsen in gelb, die in der Schlucht ihr Unwesen treiben, ist diese Bucht zu klein und zu unspektakulär. Wir hören nur hin und wieder mal ein Brummen. Ansonsten herrscht eine tiefe Stille, die nur hin und wieder von ein paar wilden Kanadagänsen, die über unsere Köpfe hinweg ziehen unterbrochen wird. Ein kleines Paradies, dass uns zu unserer wohlverdienten Pause einlädt. Sascha stürzt sich auf dieses optimale Straßenbaugelände und verbringt den folgenden Tag damit Straßen, Brücken und Tunnel in den rosa, gelben und grauen Sand zu bauen und mit seinen Fahrzeugen zu befahren. Wir lesen uns gegenseitig vor und tun zur Abwechslung ausnahmsweise mal nichts, außer uns hin und wieder im See ab zu kühlen.

Wir wissen auch nicht so recht wo von hier aus weiter. Bei Sascha und meiner Winterplanung haben wir diesen letzten Tel der Reise etwas vernachlässigt. Jetzt ist es ohne Internet natürl9ch schwierig an die geeigneten Infos zu kommen. Karten und Wanderführer werden studiert. Es wird hin und her diskutiert. Zum Glück hält Georg sich daraus und so diskutieren nur Sascha und ich allerdings ziemlich erbittert, ob jetzt wirklich noch ein 4Tausender bestiegen werden muss oder nicht. (Ihr dürft jetzt dreimal raten wer hierunbedingt auf einen Viertausender will….)

 

Nach anderthalb Tagen ausruhen packt uns wieder die Abenteuerlust. Wir beschließen den Green river, der nach der gestauten Flaming Gorge durch eine tiefe Schlucht fließt zu paddeln. Es soll einige rapids geben, bis Wildwasser drei…aber laut allen, bei denen wir uns erkundigen wären die nicht zu wild. Sascha unserer Berggämse ist das so gar nicht geheuer…aber was hilfts?

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Die Schlucht ist wirklich traumhaft schön. 200 – 300 Meter hohe rote Felswände zu beiden Seiten mit schroffe Zinnen und den Panderosapinien bewachsen. Viele Adler leben in der Schlucht. Der Goldeagle und der Fischadler, die wir kreisen sehen, oder beim Verspeisen ihrer Fischmahlzeit beobachten. Der Fluss hat eine flotte Geschwindigkeit, so dass man nicht wirklich viel paddeln muss. Bald kommen auch schon die ersten Wildwasserschwälle – und wir sitzen sofort 30 cm tief im kalten Flusswasser. Die Schwälle sind sind so hoch, dass eine Menge Wasser ins Boot schlägt. Das macht nicht wirklich was, weil es ja mit Luft aufgepumpt ist. Nur könnte man so den Fluss auch gleich schwimmend bezwingen. Ich sitze vorne und werde ordentlich eiskalt geduscht. Unser Boot hat die Möglichkeit10 Löcher im Bootsboden zu öffnen, so dass die hinein schlagenden Wassermassen nach unten wieder abfließen. Man sitzt jetzt zwar nicht wirklich im Trockenen aber so geht’s. Es ist, wie so oft, mal wieder heiß und auch Sascha beginnt trotz unfreiwilliger Duschen Spaß an der Geschwindigkeit zu bekommen. Viel zu schnell sind die 7 Meilen gepaddelt. Gegen Mittag sind wir schon an unserer Aussatzstelle und Georg läuft den kleinen Pfad der am Fluss entlangführt zurück um unser Auto wieder zu holen. Gerne würden wir weiter paddeln, doch dann ist der logistische Aufwand wieder ans Auto zu kommen zu hoch.

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Unser nächstes Ziel ist ein Zufalls Glückstreffer. Mit dem Ranger von Flaming Gorge kommen wir ins Gespräch. Das Visitorcenter an der Gorge hat einen atemberaubenden Ausblick über die Schlucht, mit kompletter Glasfront und ich witzele mit ihm herum, dass ich diese Aussicht gerne in meinem Wohnzimmer hätte, während er meint er hätte die Aussicht halt in seinem Office. Wir müssen uns ins Gästebuch eintragen und bekommen zig Tipps. Er sagt wir sollten Sascha zu Liebe nicht das Dinosaur National Monument verpassen, weil dort die besterhaltenen Saurierskelette der Welt ausgestellt sind. Einfach weil er so nett war, sehen wir uns brav die Saurierknochen an. Ja, es sind ziemlich viele und sie sind auch ziemlich groß. Mal wieder frage ich mich, ob wir nicht ein wenig auf Wildnis und Natur fixiert sind, dass wir von der Shuttlefahrt im Touristebähnchen hin zur Ausgrabungsstelle nicht wirklich euphorisch begeistert sind. Aber dann… Aus reiner Entdeckerlust nehmen wir nach unserer Mittagspause und einem angenehmen Bad im Green River, ( Es ist teuflisch heiß hier und ohne Wasser für mich unerträglich) eine four wheel drive roadins nirgendwo. Das erste Mal bange ich wieder um mein Auto, denn der Weg ist so steil, dass wir nur noch mit Differentialsperre hoch kommen und der arme Hilux ordentlich an zu stinken beginnt. Doch die roten und gelben Sandsteinfelsen machen uns Lust auf mehr und so landen wir ganz zufällig, nachdem wir uns einen steilen Berg hinauf gequält haben und durch einen unglaublichen Canyon wieder hinunter getastet haben im „Echopark“. Das ist der Zusammenfluss von green river und Yampariver. In fast 1000 Meter hohe Sandsteinfelsen haben diese Flüsse tiefe Canyons in die Landschaft geschnitten. Eigentlich nur mit wildwassertauglichem Boot und einer Monate vorher erteilten Genehmigung zu erreichen, führt diese Straße als einzige Zugangsmöglichkeit in diese steilen Schluchten. Anders, weil die Felsen hier so glatt geschliffen sind, aber an Grandiosität durchaus mit dem Gran Canyon zu vergleichen. Wir sind völlig hin und weg als wir im Echopark ankommen. Wie ein großes Meadow umgeben von einem Amphitheater mit 1000 Meter hohen Wänden. Es gibt einen primitiven Campground hier, den wir uns mit drei! anderen Gästen, alle etwa 400 Meter entfernt teilen. Unfassbar dass es so leer ist hier. Aber die doch weitgehend übergewichtigen Amerikaner können hier mit ihren dicken Trailern (Wohnmobilen) nicht hinfahren, auf ihren geliebten, lärmenden quads dürfen sie hier ebensowenig rumkurven, wie auf ihren funmotorbooten. Nein, das sind keine Vorurteile. Sie sind wirklich so. wir genießen in diesem überdimensionalen diningroom unser Abendessen und wissen hier können wir nicht so einfach wieder weg. Diese Canyons müssen erst ausgiebig erforscht werden.

Am nächsten Morgen begeben wir uns zunächst auf einen kleinen Pfad zur Confluence. Es gibt erstaunlich viel Wild, dauernd springen ein paar Rehe vor uns davon. Also können die Berglöwen eigentlich auch nicht weit sein. Wir finden aber immer nur Kot. Einen Berglöwen zu sehen ist, glaube ich, so etwas wie ein Sechser im Lotto. Nach dem Zusammenfluss biegen wir ab ins Tal des Yampa river. Es ist steiler und enger und es gibt zumindest einen schmalen Pfad. Immer wieder versteigen wir uns, weil wir einer falschen Fährte gefolgt sind. Es wird dann direkt so steil, dass kein Weiterkommen mehr möglich ist, weil ein Fehltritt fatale Folgen hätte. Also zurück und die richtige Pfadspur finden. Auf einmal schrecken wir eine Herde Bighornsheeps, so eine Mischung aus Gämse und Mufflon auf. Diese Zehn Tiere große Herde hat wohl bisher nur sehr selten Kontakt mit Menschen gehabt. Nachdem sie erkannt haben, dass wir keine Berglöwen sind, beruhigen sie sich, beäugen uns und manche Tiere legen sich sogar nieder. Über eine Stunde beobachten wir die Herde aus nächster Nähe. Georg verschießt 700 Bilder und Sascha glaube ich weit über 1000. Hitze und Hunger sind vergessen, weil wir so fasziniert von de Tieren sind. Anschließend ist mittagspause angesagt. Wir baden in dem yampariver zwischen diesen steilen Felswänden, Sascha hat seinen Spass im Treibsand, wir erkunden noch einen ebenso steilen Seitencanyon. Halb verdurstet, weil wir zu wenig Wasser mit hatten, aber völlig begeistert kehren wir am Abend aus dieser einsamen Schlucht wieder zurück.

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2 Kommentare

  1. Ich möchte immer weiter lesen. Bleibt doch noch 3 Monate. Ersetzt jedes! Buch. Hier weiterhin keine Besserung unserer Mutter. Einfach Sch….

  2. Barbara Kasper

    Hallo ihr Lieben,

    das klingt ja atemberaubend! Ich beneide euch vor allem um diese tolle Flusstour, man findet doch so selten einen Fluss mit so guter Strömung und ohne gefährliche Verblockungen…
    Super schöne Fotos und ein spannender Bericht!

    Liebe Grüße und weiterhin eine tolle Zeit,

    Barbara

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