Alle Beiträge von 1Andrea

Sonntagsausflug auf kirgisisch

Nachdem wir das heiße Ferghana Becken durchquert haben, biegen wir wieder ab in die Berge. Auf der Karte ist eine Offroadstrecke eingezeichnet, die würde uns mindestens 60 km ersparen. Allerdings haben wir keine Informationen darüber. Am Abend fahren wir ein wenig in das Tal hinein und finden einen Schlafplatz am Fluss. Auch hier wird massenweise das Vieh heruntergetrieben. Anscheinend beginnt für die Kirgisen der Herbst. Am nächsten Morgen, wir sitzen gerade gemütlich beim Frühstück, erscheinen kirgisische Sonntagsausflügler. Im ersten Auto sitzen nur fünf, aber im zweiten wir glauben unseren Augen nicht zu trauen krabbeln so nach und nach 13 Personen heraus. Wie immer werden wir mit Handschlag begrüßt, alle sind neugierig woher kommen wir, was wollen wir. Wir versuchen herauszufinden, ob die Straße, die wir geplant haben, fahrbar ist. Ungefähr zehn Leute studieren jetzt unsere Karte, diskutieren, studieren, diskutieren studieren, und als ich sie wegpacken will, kommen noch mal ein paar andere, die auch noch mal auf die Karte schauen wollen. Anscheinend kann man die Straße nicht fahren, aber wir sollten mit ihnen kommen, denn sie würden zu einem tollen See fahren und dort Picknick machen. Natürlich wird ein Foto gemacht mit uns und uns wird ein Kilo Trauben als kleines Geschenk in die Hand gedrückt. Nach und nach finden wir heraus, dass es wirklich ein toller See ist zu dem sie fahren und da sie den Anschein machen auf uns zu warten frühstücken wir sehr schnell zu Ende, packen ein und springen ins Auto. Leider kann man das was wir jetzt fahren keine Strasse nennen. Es ist eher eine Geröllpiste und wären nicht diese beiden Autos vor uns, die auch immer schauen ob wir hinterher kommen, würde ich sofort umdrehen. Das erste Hindernis sind die Kühe die durch eine enge Schlucht genau die Straße hinunter getrieben werden, die wir hinauffahren wollen. Diese ist an beschriebener Schlucht sehr schmal und die Kühe wissen nicht wo sie an unserem Auto vorbei sollen. Die Hirten treiben aber beherzt weiter. Das bewirkt bei den Kühen eine kleine Panikattacke, die sich so auswirkt, dass sie sich irgendwie alle auf unser Auto drauf stürzen und irgendwie gleichzeitig versuchen rechts oder links dann noch dran vorbeizukommen. Sozusagen eine Stampede. Das Auto wackelt bedrohlich und obwohl keine Hörner eingesetzt werden, wissen wir, dass wir vor Rückgabe mal wieder polieren müssen. Nerv!

Massenpanik vor unserem Auto


Die weitere Auffahrt benötigt fahrerisches Können von Georgs Seite und viel Nerven von meiner. Irgendwann sind wir auf einem Pass; alle krabbeln aus den Autos machen Fotos mit uns natürlich. Tatsächlich taucht ein Jugendlicher auf, der etwas Englisch kann und wir erfahren dass es noch 10 km weiter geht und dann auch dies nur noch zu Fuß. Obwohl der See auf Bildern toll aussieht, geben wir an diesem Punkt auf. So eine Strecke jetzt noch mal 800 Höhenmeter hinunter zu fahren, scheint uns einfach zu viel Aufwand, wir laufen lieber durch die Berge. Das Picknick (und jetzt Nico kannst du schon mal den Tierschutzverein anrufen) wird übrigens makaberer Weise lebendig auf dem Dachgepäckträger mit geführt. Erst jetzt sehen wir dass dort zwei Schafe draufgebunden sind.

Deswegen, weil der Rest zum See ja zu Fuss geht und das Picknick dann selber hochläuft und wahrscheinlich oben geschlachtet wird. Wir trennen uns von dieser Großfamilie und wandern ein bisschen den Grat entlang. Schade, sie hätten uns wirklich sehr gerne mitgenommen. Aber ich brauche meine Nerven für diese Runterfahrt und hoffe, dass wir herunterkommen und das Auto heile zurückgeben können.

Oben am Pass. Hier geben wir auf.
Da wollten wir eigentlich hin

ich bin heilfroh, dass wir die schwierige Abfahrt samt Auto gut überstanden haben. Jetzt müssen wir doch um die Berge herum fahren.

Eindrücke vom Markt in irgendeiner Kleinstadt

Vis à Vis mit den 7000ern

Es ist unglaublich schön hier wir sind jetzt seit zwei Tagen im Antlitz der 6000 und 7000. Direkt aus der Ebene schiessen diese gewaltigen weissen Berge in die Höhe. Sascha hat wie immer perfekte Touren ausgesucht.

Aussichtsberge vor diesen imposanten Eiswänden. Selbst Georg der über Wind und Staub manchmal jammert kann nur noch den Fotoapparat zücken. Er spricht von dem Höhepunkt der Reise. Doch vielleicht haben wir nur die Eindrücke die uns am Anfang so begeistert haben vergessen, weil sie von neuen überlagert werden. Ich habe noch nie eine solche Landschaft gesehen. Und wenn unsere Reiseberichte auch schon mal etwas mühevoll klangen, ist es denn Aufwand absolut wert. Wir stehen gerade im absoluten Niemandsland, eine Strasse die weiter nach China Xing yang führt aber kaum gefahren wird. Von der sind wir abgebogen über eine holprige Fahrspur und stehen jetzt direkt vor den 6000, die sich in die Höhe erheben. Wir sind auf 3700 m Höhe die Sonne scheint und es ist gemütlich warm, zumindest noch. Mal sehen wie es in der Nacht wird. die letzte Nacht haben wir an einer bizarren Gegend verbracht, wo sich überall hügellandschaft kleine Seen gebildet haben.

Wir sind auf einen bordeauxroten Berg mit fantastischer Aussicht auf den Piic Lenin auf diese bizarre Seenlandschaft.

Roter Aussichtsberg

Bei den Serpentinen den steilen Berg hinauf konnte ich mich nie entscheiden welche von diesen beiden Aussichten mir besser gefällt.

Unten im Tal gab es tatsächlich mal Touristen. Wahrscheinlich in das basislager vom Lenin Peak gefahren spazierten sie dann im Tal ein wenig herum. Dank Saschas Planung haben wir davon mal wieder gar nichts mitbekommen.

An diesem See schlafen wir
Pic Lenin im Hintergrund
An der Grenze zu China
Auf Bilderjagd
Hier frühstücken, weil es in den hohen Bergen zu kalt istq

Am nächsten Morgen wachen wir bei minus 4 auf. Wolken hängen tief über den Bergen. Die heutige Genußtour auf einen weiteren Aussichtsberg sagen wir leider leider kurzfristig ab. Unser Benzinkocher streikt, obwohl wir ihn schon mehrfach auseinandergebaut und gereinigt haben. So packen wir ein und flüchten von den hohen Bergen. Wir scheinen nicht die einzigen zu sein. Überall werden Jurten abgebaut und die Straße ist ständig von Kühen Pferden, Schafen, Ziegen und Eseln verstopft. Ich frage mich wo dieseMassen von Tieren überwintern werden. Wir fahren zurück nach Osch, im Süden des Landes. Ich hoffe dort Campinggas zu bekommen, um statt des Benzinkochers den Gaskocher nutzen zu können. Wäre doch etwas trist in der letzten Woche nur noch kalt zu essen. Zumal uns die hier üblichen Wurst und Käsesorten inzwischen zum Hals raushängen. Sascha ist der schlimmste, er träumt uns immer vor welche europäische Delikatesse er jetzt gerne verspeisen würde

Vom Militär aufgegriffen

Wir haben einen wunderschönen kleinen See gefunden, den wir nur mit ein paar Pferden teilen. Es tut gut mal wieder zu schwimmen und sich den Staub, der überall sitzt abzuwaschen. Der See ist ein kleine Zwischenetappw bevor es zum Pic Lenin und den ganz hohen 7000ern geht.

Die Läden in denen wir einkaufen werden immer kleiner und staubiger und die Auswahl geringer. Wir sind jetzt im tadschikischen Grenzbereich, für den es wieder eine Sondergenehmigung braucht. Sadcha hat sich in den Kopf gesetzt nach Altyn Mazar zu fahren um dort einen 5000er zu besteigen. Das ist ungefähr der weit entfernteste Ort in Kirgisistan den wir von der Hauptstadt Bishkek aus erreichen konnten. Es gibt hier keinen Tourismus und keine Infrastruktur. Wir planen zunächst eine Wanderung in ein Seitental zu einer hohen Eiswand. Als wir unser Auto etwa 109 Meter von einer kleinen Hütte geparkt haben, werden wir vom Hausbesitzer persönlich begrüßt und zum Tee eingeladen. Wir lehnen dankend ab, schließlich wollen wir ja wandern. Kurz drauf schickt er seinen Sohn mit einm Tablett zu uns mit einem selbstgebackenen Brot, Yoghurt und sefrischer Butter. Wir sind sehr gerührt.

Die Freundlichkeit der Menschen hier ist wirklich besobders . Oft werden wir eingeladen und immer teilen die Nenschen hier dass was sie haben mit uns. Wir essen mit Appetit das Brot samt Yoghurt und Butter und füllen das Tablett dann mit Dingen, von denen wir hiffen Ihnen damit eine Freude zu machen: frisches Obst und Gemüse aus tiefer liegenden Regionen und unser selbstgemachtes Aprikosenkompott. Später auf unserer Wanderung treffen wir Vater und Sohn beim Kuhtrieb. Wir versuchen ein wenig Konversation, so erfahre ich, dass die 4 Kinder ab September wieder zur Schule gehen, dass der Sohn die Berge mehr liebt als die Schule und dass die Familie 150 Kühe hat. Der Vater zeigt uns verschiedene Kräuter und ich erfahre dass die Schlange die ich gestern gesehen habe ( und ihm ein Bild auf den handy zeige) sehr giftig ist.


Irgendwann lassen wir die beiden hinter uns und wandern höher Richtung Eisfeld. Doch mir ist nicht gut, ein wenig Durchfall, seit letzter Nacht. Sascha plagt sich schon länger dsmit rum und Georg beginnt am Abend auch. So hat es uns alle ein wenig erwischt. Sascha möchte morgen seine weite Tour machen aber mir ist nach auskurìeren und ausruhen. So wird er denn morgen mal wieder alleine losziehen.

Sascha startet um 5:00 morgens. Man könnte mir einen 1000er schenken. Ich ziehe es vor im warmen Schlafsack zu bleiben. Georg und ich maschieren gemütlich um 10:30 los. Wir kommen bis zu der Stelle, wo Sascha in ein Seitental abgezweigt ist um seinen 5000er zu erreichen. Der Berg sieht gewaltig und glücklich bin ich nicht seine Abenteuer so hautnah mitzukriegen. Doch dann kommen 2 Männer auf uns zu und wollen unsere Papiere sehen. Wir sind wieder im Grenzgebiet zu Tadschikistan aber unsere Papiere liegen im Auto. Wir dprfen nicht weitergehen und werden von dem Grenzsoldaten mit Maschinengewehr zum Auto begleitet. Hier stellt sich heraus, dass unsere Genehmigung für diese Region nicht gilt. Das Sascha, dessen Pass sie auch gesehen haben nicht da ist, passt Ihnen gar nicht. Wir sollen das Gebiet sogort verlassen. Wollen wir aber nicht ohne Sascha. Jetzt sitzen wir zu dritt im Auto und warten auf Sascha. Es ist gerade 1 uhr. Ich rechne frühestens um 4 mit ihm.
Ich sage dann, dass wir was essen wollen was uns gnädig gewehrt wird. Anscheinend bekommen die Soldaten dann auch Hunger.zumindest verziehen sie sich. Ein wenig später schleichen wir uns vom Auto weg zu einer schönen Quelle.

Wo das Wasser aus dem Berg strömt und einen kleinen Badegumpen bildet. Kurz drauf kommt Sascha zum Glück von seiner Bergtour. Er ist sehr begeistert von seinem ersten 5000er ( Bericht folgt)

kleine Brücke über gewaltigen Fluss
passt so gerade
irgendwo rechts um die Ecke ist Sascha drauf gewesen
Bunt gestreifte Berge
Pic Lenin 7135 Meter

Krise in der Reisefamilie

Wir haben ein wenig die Entfernungen unterschätzt, was zur Folge hat, dass wir 2 Tage von morgens bis abends auf schlechten Straßen durchgeschüttelt worden sind. Als wir am ersten Abend einen
2900 Meter hohen Pass erreichen, von dem Sascha am nächsten Tag eine Tour machen will streikt Georg, zu kalt, zu windig und zu ungemütlich. So fahren wir an der anderen Seite hinunter ins Ferghanatal. Doch am nächsten Tag wird es nicht besser. Der südliche Teil Kirgisistans ist dicht bevölkert und der Verkehr ist katastrophal. Man fühlt sich ein bisschen wie in Indien,: Stau, jeder hupt und wenn man nicht schnell genug abbiegt, findet sich auf der einspurigen Abbiegespur plötzlich rechts und links jeweils noch ein Auto, dass einem⁹ beim Abbiegen überholen will. Wir brauchen statt der erwarteten 2h 4 h bis Osch. Dort wollen wir den Markt besuchen. Es soll der größte orientalische Markt sein. Doch wir sind enttäuscht. Für das Obst und Gemüse sind wir wohl zu spät und der Markt ist zwar riesig, aber hauptsächlich mit chinesischer Massenware überflutet. Relativ erschöpft starten wir anschließend die Weiterreise in die Berge. Es soll eine gute Straße sein, weil sie auch von Minenfahrzeugen genutzt wird.

Gut ist relativ. Schlaglöcher in denen man versinken kann, Bodenwellen, dass man seekrank wird und vor allem viel zu weit und zu lang. Ja und die Lkw, die leer hineinrattern und mit Kohle beladen rausrattern und uns so sehr in Staub einnebeln, dass ich zwischendurch am Fluss die Windschutzscheibe mit Wasser reinigen muss, macht die Sache auch nicht gerade romantischer. Endlich um 7:00h abends kommen wir am Ausgangspunkt unserer Wanderung an. Mal wieder auf 3400 Meter Höhe. Es ist kalt und windig. Georg hat keinen Bock mehr! Er schläft in der Nacht kaum, weil er friert und möchte am Morgen die Reise abbrechen.

Wir wandern zu einem kleinen See mit fantastischer Aussicht auf 60 Meter dicke Eishänge eines 5000ers, aber Georg kann der Schönheit der Landschaft nichts mehr abgewinnen. Es macht sich nun bemerkbar, dass die größte Begeisterung für das Land und diese Reise bei Sascha und mir liegt. Georg hat sich davon anstecken lassen aber die Unanehmlichkeiten, die Sascha und ich wegstecken sind für ihn zu beschwerlich. Die Knochen tun weh, es ist für ihn mühsam ins Zelt zu kriechen und nachts raus zu müssen und ja, er ist nun mal ein paar Jährchen älter. Das macht sich bemerkbar. Wir sind etwas ratlos und die Stimmung ist bescheiden. Sascha schlägt vor alleine weiter zu reisen. Er möchte unbedingt noch ein paar Touren machen. Aber so unvorbereitet gefällt uns Eltern das auch nicht. Ich suche eine Zwischenlösung, die möglichst jedem gerecht wird. Zunächst haben wir das so gelöst, dass Sascha seine Sachen gepackt hat und die Straße weiter hinauf getrampt ist, um dort morgen eine Tour alleine zu machen. Georg und ich sind das Tal hinunter gefahren und haben einen wärmeren, geschützteren Platz für uns gefunden, wo wir morgen ein wenig wandern und Sascha uns dann nach seiner Tour hoffentlich wiederfindet. So wollen wir es die nächsten Tage halten. Mal sehen, ob es klappt.

Nach einer warmen Nacht auf 2800 Meter starten Georg und ich eine Bergtour. Es ist sehr schön. Wieder picknicken wir vor der malerischen Kulisse eines eisgepanzerten 5000ers in Gesellschaft einer halbwilden Pferdeherde. Georg zieht es noch weiter hinauf. Mir reicht es und mich zieht es nach unten, wo ich hoffe auf Sascha zu treffen. So gebe ich Georg noch ein paar gute Ermahnungen auf den Weg, keine Risiken einzugehen etc. und wandere die 1000 Höhenmeter zurück zum Auto. Leider noch kein Sascha. So ist nun jeder dieser Familie in diesem großen weiten Land irgendwo anders. Alle Stunde kommt ein Minenlkw vorbei. In jedem könnte Sascha sitzen.

Am Abend sind wir dann alle wieder vereint. Sascha hat ein wenig das Leben der LKW Fahrer kennengelernt, nach dem er 3,5 Stunden mit seinen 30 Wörtern russisch mit einem gefahren ist. Sie brauchen 8 h für eine Fahrt in das Tal. Er war auf einem fast 5000er.(4935m) Es war wohl anstrengend. Georg hat seinen Gipfel auch fast geschafft.

Wunderschöner, einsamer See zum übernachten und schwimmen.

Zwischen Naryn und Osh, Jäger und Badlands

Wir fahren vom Arabelpass hinunter nach Naryn. Das sind 200 Kilometer durch immer wechselnde Landschaften. Während der erste Teil, das Burkhan Valĺey, geprägt ist von einer tundraartigen Landschaft mit Nomadenjurten und Vieh, geht es dann durch Wüstenlandschaft mit gelegentlichen kleinen Oasenartigen Dörfern ( immer dort wo es Wasser gibt)

Kinder für die ein vorbeifahrendes Auto eine Abwechslung ist

Es gibt anscheinend grob geschätzt auf jeden Kirgisen ungefähr 100 Tiere. Es sind unzählige Pferde, Schaf- und Kuhherden, die frei über die steppenartige Landschaft streifen, gelegentlich auch Yaks, Esel und Ziegen. Ich glaube jeder Kirgise kann reiten. Die ganz Kleinen beginnen auf den Eseln.

Nach der Wüstenlandschaft geht es durch eine steile, grüne und wunderschöne Schlucht und wir fühlen uns plötzlich wieder in die Alpen versetzt. In Naryn wollen wir dann für meinen Geburtstag einkaufen aber die „Supermärkte“ geben nicht viel her und nichts Frisches, so besteht das Geburtstagsmahl dann aus Weißkohlsalat, Tomatensalat und ein paar Kartoffeln.

Von Naryn aus fahren wir in eine Marslandschaft mit roten Lehmhügeln, die im Licht der Abendsonne sehr surrereal aussehen.


¹

Am nächsten Tag lockt uns eine kleine Seitenstraße; die wir ausprobieren ohne etwas darüber zu wissen. Wir landen an einem Felskessel mit einer weiten Aussicht über die Landschaft und das Naryn Tal tief unter uns. Wir versuchen diese Felswand zu durchsteigen, wobei Sascha und ich endlich mal wieder etwas Kletterfeeling genießen können. Wir erreichen eine kleine Spitze, aber die gesamte Felswand scheint doch zu steil und unwegsam.

Plötzlich zerreißen Schüsse und Geschrei die Luft und wir fragen uns, ob hier Wilderer unterwegs sind und wir vielleicht in Gefahr geraten. Zurück beim Auto kommt dann tatsächlich irgendwann ein Jäger auf uns zu. Irgendwie anders als die Hirten, die stets freundlich und zurückhaltend waren, ist dieser sehr aufgedreht, neugierig und uns erstmal nicht geheuer. Anscheinend sucht er seinen Partner mit dem er gejagt hat. Später kommt seine Schwester mit ihren Kindern und ihrem Mann dazu um ihn abzuholen. Die Familie macht ein Picknick und lädt uns ein. Wir versuchen miteinander zu kommunizieren und haben einiges dabei zu lachen. Zum Beispiel: Kirgise: “ germania, Angela Merkel? Ich: niet (nicht) Angela Merkel. Er: Angela Merkel kaputt! Allgemeines Gelächter.
Anscheinend handelt es sich nicht um Wilderer, sondern Wolfsjäger. Anders als bei uns sind Wölfe hier sehr zahlreich und nicht geschützt und haben nicht diesen positiven Ruf wie bei uns. Uns tun die Wölfe natürlich leid. Aber wir wissen nicht, ob sie welche bekommen haben.

Feuertaufe auf einer Level 4 Route (vorletzter Schwierigkeitsgrat von offroadrouten) heiße Quellen und Perlensee

Ein letztes Mal baden wir im Issyk kul, dann geht es wieder in die Berge. Auf einem Markt haben wir uns mal wieder mit frischen Lebensmitteln eingedeckt und den Tank bis zum Rand vollgetankt. 

Diesesmal geht es auf den Arabelpass, 3830 Meter hoch. Von da aus wollen wir dann in die südlichen Teile des Landes. Zu Beginn geht es eine frisch gegradete Minenstraße hinauf. Das ist bequemer, als die üblichen Offroadstraßen, aber nicht so schön und relativ viel Verkehr. Inzwischen sind wir es ja gewohnt auf 100 Kilometern maximal einem Auto zu begegnen. Weil mal wieder ein Gewitter droht, übernachten wir noch im Tal und fahren erst am nächsten Morgen auf den Pass. Von diesem geht es weglos über rutschiges Geröll auf einen 4512 Meter hohen Berg. Wir sind also höher als das Matterhorn.  Ich merke die Höhe, leicht schwindelig krauche ich diesen elend steilen Geröllhang hoch. Ein Schritt vor und dann rutscht einem der Berg die Hälfte wieder unter den Füßen zurück. Es ist mühsam. Georg kämpft auch mit dem schwierigen Terrain. Zwischendurch will ich aufgeben. Zu aufreibend scheint mir das Unterfangen. Nur Sascha sprintet mit einer Leichtfüßigkeit nach oben, da kann ich nur neidisch werden. Nachdem aber 700 von den 830 Höhenmetern geschafft sind, will ich auch ganz nach oben. Die Aussicht ist mal wieder grandios inmitten von Gletscherbergen. Zurück wandern wir aussichtsreich über den Grat, doch der elende Geröllhang ist auch nach unten kein Zuckerschlecken. Während Sascha wie ein Skifahrer im Galopp nach unten wedelt, kraxeln Georg und ich recht mühsam wieder bergab. 

Fazit: Es war schön, muss aber nicht wiederholt werden.

Danach geht es über eine unfassbar weite Hochebene mit vielen Seen, von hohen Bergen eingefasst unschwer zum Arabelpass. Wir übernachten oben am Pass, oberhalb des Arabelsees.

Abendessen kochen in Hagel, Sonne, Regenbogen, Gewitter und dann wieder friedlichem Sonnenschein. Wir genießen die Stille und Weite und zumindest ich krieche um 19:00 Uhr müde und zufrieden in meinen warmen Daunenschlafsack auf den Sternen nahen 3830 Metern Höhe über dem Meer. 

Ich sitze gerade auf dem pass Arabel an einem wunderschönen See und schaue auf einen Berg, den Sascha heute morgen um 5 Uhr angegangen ist. Es ist nach woe vor unfassbar schön in Kirgisistan. Ich genieße es, dass den Augen so viel Raum gelassen wird. Gerade wurde ich beim Schreiben unterbrochen, weil ein Hirte zu Pferd hinter mir aufgetaucht ist. Wir haben ein Schwätzchen gehalten, soweit dass mit meinen russisch Kenntnissen möglich ist. Zumindest weiß ich jetzt, dass die Wölfe seine Schafe auch tagsüber angreifen und er sein Messe rverloren hat ( und meines gerne hätte)wie alt er ist und dass er schonmal in Deutschland war… dann hat er mir „kirgisische Cola“ angeboten. Ich nehme mal an gegorene Schafsmilch. Georg mochte sie nicht aber ich fand es hatte einen interessanten Geschmack. Mein Blick schweift immer wieder zu dem Berg, wo ich Sascha vermute. Ich habe viel Vertrauen in ihn und weiß, dass er vorsichtig und umsichtig ist. Doch wenn ihm was passieren würde, wüsste ich weder genau wo ich suchen sollte, noch wie ich Hilfe organisieren könnte. Die Entfernungen sind soviel größer und weiter, als dass was wir von den Alpen kennen und ich müsste bestimmt 4 h fahren um überhaupt ein handynetz zu bekommen. Und wen sollte ich dann anrufen? Ich glaube nicht, dass esin Kirgisistan eine Bergrettung gibt.

Also lieber entspannen und vertrauen. Der Pass auf dem wir geschlafen haben ist über 3800 meter hoch. Ein Hochplateau mit vielen Seen umgeben von noch höheren Bergen. Morgens war das Zelt gefroren und Georg hatte eine furchtbare Nacht, weil sein Schlafsack nicht warm genug ist.

Ich war noch nie soweit weg von der Zivilisation und die Welt ist einfach leer, leer an Menschen, leer an menschlicher Einflussnahme, kein Müll, keine Häuser, keine Autos, kein künstliches Licht, nichtmals Flugzeuge. Das tut der Seele gut.

Ich fürchte wieder in den Alpen zu sein, die zwar wunderschön aber eben sehr voll sind, wird mir sehr eng vorkommen.

Inzwischen ist Sascha wieder wohlbehalten zurückgekehrt. Wir sind den pass hinunter gefahren durch ein weites, tundrenartiges Tal. So stelle ich mir Landschaften in Tibet vor. Es gibt einige brenzlige Flussüberquerungen. Wir hören von Fahrradfahrern, dass weiter vor uns ein Auto im Fluss steckengeblieben ist. Wir würden gerne zu Hilfe eilen, trauen uns aber den knietiefen reißenden Gletscherfluss, der vor uns liegt selbst nicht zu überqueren. Ist ja auch egal wo wir bleiben und schlagen direkt vor dem Fluss unser Lager auf. wir verbringen den restlichen Tag damit unser Auto zu polieren. Ja ihr lest richtig, und wenn uns dabei jemand beobachtet haben sollte, muss er denken, die deutschen Spinnen ja völlig. mitten auf einer schlammstrasse für uns Schlamm hinter uns Schlamm, waschen ein paar verrückte ihr Auto und polieren es. der Grund : ein paar Kühe fanden unser Auto als einen perfekten Kratzbaum in dieser baumlosen Landschaft und haben sich ausgiebig an unserem Auto gescheuert und haben es mit ihren Hörnern über und über mit Kratzern versehen. wir gehen davon aus dass unser Vermieter, der etwa 150 kleine Kratzer an diesem Auto Mietvertrag vermerkt hat nicht zimperlich mit uns umgegangen wäre. Glücklicherweise stellt sich die polierpaste als hilfreich aus und wir können die meisten Schäden nach angestrengtem polieren beseitigen. Später gesellt sich noch ein französisches Päärchen, was die gleichen Bedenken hat zu uns.

In der Nacht fängt es an zu regnen. Über Stunden. Ich fürchte wir kommen nun vom Regen in die Traufe. Der Plan war den Fluss am frühen Morgen, wenn weniger Schmelzwasser ist zu durchfahren. Nun kommen diese Sturzfluten hinunter. Das ist die nicht so romantische Kehrseite von der Abgeschiedenheit und dem Abenteuer. Wir liegen im Dunkeln im Zelt und können nichts tun. Ob das Tal überflutet wird, Muren abgehen, die ohnehin schon schlammigen Abschnitte und die Flüsse völlig unpassierbar werden. Keine Ahnung. Wären wir gestern weitergefahren, wäre das besser gewesen. Wir sind immer noch auf 3500 meter Höhe und es ist gut möglich, dass wir für länger hier festsitzen. Internet und den aktuellen Wetterbericht gibts natürlich nicht. Es bleibt also nichts als sich schlsflos herumtuwälzen und dem Regen zu lauschen und darauf zu hoffen, dass morgen alles wieder besser aussieht. 1:45 Uhr, der Tegen lässz nach und ich versuche wieder einzuschlafen. Gute Nacht.

Am Morgen ist der Wasserstand nur unwesentlich gesunken. Gemeinsam mit den Franzosen machen wir uns auf den Weg und durchqueren beide wohlbehalten den Fluss. Die beiden haben den gleichen Autovermietee wie wir, haben aber Pech mit dem Auto. Die Batterie scheint hin zu sein und sie können ihren Wagen nicht starten. Zum Glück haben wir Startekabel dabei und können ihnen Starthilfe geben.

Die 40 Kilometer die jetzt kommen sind kein Zuckerschlecken. Durch den Regen der letzten Nacht sind die mudlöcher noch tiefer und schlammiger. Manchmal schleppen wir zu fünft Steine um ein Schlammloch passierbar zu machen, oft schwärmen wir aus um den besten Weg zu finden eine schwierige Passage zu umfahren und diskutieren den besten Weg. Georg ist der erfahrenste Offroadfahrer und entscheidet meistens wo es lang geht. Manchmal geraten wir auf der aufgeweichten Piste ins schleudern, als würde man im Schnee plötzlich bremsen und drehen uns einmal im Kreis.

Die Flussdurchquerungen sind so zahlreich, dass wir sie nicht mehr zählen, geschweige denn uns die Mühe machen sie zu filmen oder zu fotografieren. Wir sind sehr froh auf diesem Stück zu zweit unterwegs zu sein. So kann zur Not einer den anderen rausziehen. Irgendwann treffen wir Vater und Sohn, Vortag in einem dieser schlammlächer hängen geblieben sind, 36 Stunden haben sie warten müssen bis zufällig jemand kam der sie herausgezogen hat. nach 40 km schritttempo und endlosem gehoppel trennen sich unsere Wege aber vielleicht treffen wir uns auch wieder.

Wir biegen in einen Seitental ab um eine heisse Quelle und See aufzusuchen. Die heisse Quelle, untergebracht in einer kleinen baufälligen Baracke erweist sich als so heiss, dass Sascha gar nicht hinein kann, Georg sich aber immerhin mit dem heissen Wasser immer wieder übergiesst und ich nach einiger Gewöhnungszeit es tatsächlich schaffe mich zumindest für 30 Sekunden komplett unterzutauchen. Wie immer geniesse ich es sehr, ich liebe heisse Quellen!

Noch etwas mitgenommen von dieser Hyperthermie machen wir uns auf den 500 m höher gelegenen in 5 km Entfernung weiten Aufstieg zu einem See. Wie immer strengen mich die Aufstiege dieser Höhe von 3500 m mehr an als ich es normalerweise gewohnt bin. Dennoch ist der Aufstieg die Mühe wert, der See oder genauer gesagt die zwei Seen liegen wie Edelsteine in der weiten Landschaft.

Es sind immer diese besonderen wunderschönen Naturphänomene, die uns bezaubern. Es ist schon spät als wir zurückkommen und wir schlagen unser Zelt direkt neben der Strasse auf, was bedeutet, dass tatsächlich ein! Auto vorbei kommt und 2 Reiter in der Ferne.

ganz lieben Dank für eure Kommentare. Wir freuen uns sehr diese zu lesen, und auf diese Weise ein bisschen Kontakt zur Heimat zu haben.

Auf dem Pferderücken und unsere ersten 7000er

Morgens zieht es uns als erstes wieder in die heiße Quelle. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand in dieser weiten wilden Welt im Warmen zu treiben, was will man mehr. Solch eine Quelle im eigenen Garten zu haben…. aber wir werden etwas antriebslos, weil so viel Wohlgefühl jeglichen Grund auflöst irgendetwas zu tun. Da ist es vielleicht besser keine heiße Quelle im Garten zu haben. Wir reißen uns also mühsam los. 

Wir haben leise Zweifel ob der Sprit wohl reicht. Wir sind weit, weit weg von der Zivilisation. Weiter als je zuvor in meinem Leben. Die nächste Tankstelle kommt in etwa 200 Kilometern über einsame Offroad Täler an den Grenzen zu Xinjiang in China und später Kasachstan. Doch zunächst wollen wir das Kaniengital ganz in der Nähe erforschen. Nach wenigen Kilometern schreie ich halt. Ein Bergrutsch hat den Weg zerstört. Er ist zwar notdürftig repariert, aber die schmale Spur die durch das Geröll gegraben ist, ist so schräg an dem steilen Abhang und in der Tiefe der reißende Fluss,  dass ich dieses Experiment an dieser Stelle nicht wagen möchte. Mühsam quälen wir unser Auto rückwärts, bis wir an geeigneter Stelle wenden können. Es geht zu Fuß weiter.  Mal sehen wie lange Saschas Fuß das mitmacht. Wir kommen nach 30 Minuten an eine kleine Hirtenunterkunft. Es grasen 3 Pferde dort. Wie toll, wenn man die leihen könnte…. Na ja aber meine Sprachkenntnisse reichen dafür definitiv nicht aus.

Was hieß nochmal Pferd? Und was hieß leihen? Keine Ahnung. 

Aber wir könnten es ja versuchen? Gesagt, getan. Am Haus sind 4 mehr oder weniger zahnlose Männer, die uns mit Handschlag begrüßen. „Straßtwutje“ ( Guten Tag) das geht schon mal. „Atkuda?“ „Germania“ das geht auch. Jetzt wird es schwieriger:“ u vas yest 3 „(haben sie 3, zeigen auf ein pferd) jetzt ahmt Georg  gekonnt Reitbewegungen nach und ich zeige das Tal hinauf. Der Pferdebesitzer ist zunächst ablehnend, „niet vremini“ ( keine zeit) die anderen 3 sind zuversichtlicher. Also „dwa oder tri cechass? “ 2 oder 3 Stunden? „Da“ (ja) aber „tolka dwa Pferde?“ Sascha und ich sollen uns eins teilen und einer der Hirten kommt mit. Wunderbar es klappt. Bei der Frage was es kosten soll, sagt der Pferdebesitzer „patom“ (später). Und so dürfen wir nach wenigen Minuten vom Pferderücken aus das Tal erkunden. Es geht gemütlich das Tal hinauf, die Vegetation ist spärlich, ab und zu geht’s durch uralt schattige Birken, der wilde kaniengifluss neben uns, hoch oben die vergletscherten Berge. Es ist heiß und wir genießen diesen Ritt in vollen Zügen.  Soweit wären wir zu Fuß nie gekommen. Endpunkt ist ein Lager in dem sich Russen niedergelassen haben. Uum Glück keine politischen, ein Russe übersetzt, dass die Pferde jetzt eine Pause brauchen bevor es wieder zurück geht. Der Risse hat für eine deutsche Firma gearbeitet und kann ein wenig deutsch.

Als wir wieder zurück beim Hof sind, werden wir in due Hütte gebeten und bewirtet. Es gibt einen leckeren Hammeleintopf, Brot, Nudeln, Fleisch und Tee. Zusammen mit den Hirten essen wir und versuchen weiter eine bruchstückhafte Unterhaltung. Als ich zum Ende etwas bezahlen möchte, sagt der Pferdebesitzer ya ne snaju ( ich weiß nicht) Ich glaube wir waren die ersten Touristen die mit diesem Ansinnen auf ihn zukamen. Ich lege 1500 som auf den Tisch, etwa 19 € und er scheint einverstanden. Wir wandern hochzufrieden zurück zu unserem Auto und freuen uns über die Ursprünglichkeit die wir genießen durften. 

Es geht weiter zum Ak Tog Pass durch das obere Sari Jaz Tal. Auf eine enge Schlucht durchströmt von einem reissenden Fluss folgen  endlose grasbedeckte Berghänge, die sich bis zum Horizont in seichten Wellen erstrecken.  Dahinter treten eisbedeckte Felsriesen in Erscheinung. Doch auch sie sind nur die Vorhügel des eigentlichen Kammes, der aber, obwohl noch einmal 2000Meter höher, verborgen bleibt. Ich wiederhole mich, wenn ich atemberaubend schreibe. Es fehlen einfach die Worte dies unfassbare Weite zu beschreiben. Während wir vor 2 Tagen von der engen Schlucht fasziniert waren, fühlen wir uns jetzt in die Mongolei versetzt. Kann man geblendet von der Weite sein? Dann sind wir wirklich geblendet.

Wir passieren wieder einen checkpoint, die Soldaten sind sehr freundlich, wahrscheinlich erfreut über die Abwechslung. Zumindest wir haben auf den 45 Kilometern bis hierhin nur ein weiteres Auto, einen Militär laster gesehen. Am nöchsten Morgen wollen wir einen weiteren 4300 Meter hohen Berg mit beeindruckender Gletscherkuppe besteigen. Doch obwohl am Morgen die Gipfel in strahlendem Glanz leuchten und alles gefroren ist, beginnt es dann leise zu regnen und wir harren im Zelt aus um auf besseres Wetter zu warten.

Es regnet. In den Vormittagsstunden haben Sascha und ich bei tiefhängenden Wolken noch einen kleinen Berg bestiegen aber ab Mittag hat es sich eingeregnet. Wir sitzen hier fest, denn bei Regen den Pass zu befahren wäre zu gefährlich. Die Flüsse die durchquert werden müssen, sind sicherlich zu angeschwollen, vielleicht liegt weiter oben auch frischer Neuschnee. Aufjedenfall wird die „Straße “ zu matschig und gefährlich sein. Es gibt hier natürlich kein Internet und somit keine Möglichkeit einen Wetterbericht zu empfangen. Zu Hause macht sich vielleicht schon jemand Sorgen, weil es seit Tagen keine Nachricht von uns gibt. Gür uns heißt es einfach abwarten und auf besseres Wetter hoffen. Lebensmittel haben wir genug nur Trinkwasser wird knapp. Vielleicht sollten wir Regenwasser aufsammeln?

Doch dann am Abend reißt mit einem Mal der Himmel auf. Durch dunkle Wolken brechen die letzten Sonnenstrahlen und tauchen die Landschaft in ein überirdisches Leuchten. Die Mühsal den ganzen Tag wie drei Ölsardinen im Zelt bei klammer Nässe und Kälte ausgeharrt zu haben ist vergessen angesichts dieses besonderen Glanzes in dem die, den ganzen Tag in Wolken verhüllten Berge jetzt mit einem Mal erstrahlen. Die grünen Hügelweiten davor, teilweise angestrahlt, teilweise dunkel geben eine erstaunliche Tiefe und wir können uns nicht satt sehen an dieser verzauberten Welt. Wohlgemut kriechen wir nachdem das letzte Leuchten verglüht ist ins Zelt, morgen gibt es schönes Wetter- glauben wir.

Als ich morgens um 5:30 h aus dem Zelt schaue, liegt die gleiche düstere Wolkendecke auf dem Land wie am Vortrag.  Oh nein, nicht noch ein Tag im Zelt festgekettet. Im Moment regnet es nicht. Ich scheuche die beiden anderen auf und 30 Minuten später haben wir die nassen Sachen gepackt und fahren weiter Richtung Pass. Due Straße ist katastrophal. Aufgeweicht vom Regen, mit tiefen Matschlöchern, von denen man nie weiß wie tief sie sind. Nach einer halben Stunde szehen wir im dichtestem Nebel auf dem Ag Tok Pass.  Von hier sollte man eigentlich die 7000der sehen aber die Sicht reicht kaum 20 Meter weit. Sascha findet auf unserer alten russischen Karte einen Berg, der sich links neben uns befinden soll der 3700 Meter hoch und damit 300 Meter höher als der Pass ist. Der Gipfel könnte ja über den Wolken sein, vielleicht…

Ich bin sofort bereit es zu probieren.  Also die Wanderschuhe an und hinsus in den dichten Nebel.

Man sieht nichts! Nach 50 Metern ist das Auto verschwunden. Ohne GPS wäre es unmunmöglich sich zu orientieren, geschweige denn das Auto wiederzufinden. Doch Mithilfe des GPS ist es möglich. Plötzlich gaĺlopiert aus dem Nebel eine Pferdeherde auf uns zu. Sie erschrecken und nehmen reißaus. Dann gibt es erste Löcher im Nebel und die Sonne kommt durch. Am Gipfel sind wir ganz knapp über der Wolkendecke und haben eine wunderbare Sicht auf die 7000der. Erhaben und majestätisch stehen Sie da. Größer als alles, was wir bisher je an Bergen gesehen haben.

Weit, Weit Weg

In Karakol haben wir uns mit Lebensmitteln eingedeckt, jetzt geht es tiefer in die Wildnis. Wir haben den Wagen so voll getankt wie nur möglich, um hoffentlich auch wieder zurückzukommen. Es geht eine 100 Kilometer lange Passstraße über einen 3800 Meter hohen Pass. Natürlich alles offroad nach Englicheck, mittlerweile einer Geisterstadt in der zu Sowietzeiten mal 2000 Menschen in einer Mine gearbeitet haben.

Das Wetter ist durchwachsen und wir scheuen uns zunächst, bei so unsicheren Bedingungen hoch in die Berge zu fahren, doch der Himmel reißt auf und wir erhaschen erste Blicke auf die hohen Gletscherberge. Also lassen wir uns weiter von der schlaglochübersäten Straße durchschütteln und holpern tiefer in die Berge hinein. Ein Schlafplatz ist schnell gefunden. Eigentlich kann man überall bleiben. Sollte doch mal ein Auto vorbeikommen, kann man davon ausgehen, dass uns begeistert zugewunken wird oder ein Reiter schaut vorbei und möchte mit uns plauschen, was wegen meiner geringen Russischkenntnisse nur sehr eingeschränkt möglich ist. Am nächsten Morgen ist es regnerisch. Da aber immer wieder die Sonne durchblitzt und es nie lange regnet, ziehen wir trotz drohender Wolken los. Wie schon bei den vorherigen beiden Wanderungen folgen wir hauptsächlich Kuhpfaden, die sich mal mehr mal weniger stark verlieren. Nachdem der erste Aufstieg geschafft ist, weitet sich die Landschaft in ein ausgedehntes, menschenleeres Hochtal. Das Wandern ist reine Freude, über Wiesen durchzogen von einem Bach in mäßiger Steigung. 

Ein bitterer Wehrmutstropfen ist Saschas Fuß. Trotz mehrtägiger Pause macht er wieder Schwierigkeiten und Sascha beschließt umzukehren. Das tut mir sehr leid. Da sind wir nun im Land unserer Träume und er hat soviel geplant und sich gefreut und ist jetzt so gehandycapt.

Georg und ich wandern weiter und erreichen nach dem Aufstieg auf einen Pass zwei wunderbare von schroffen Felswänden umrahmte Seen.

Es gibt zwar immer mal wieder etwas Hagel beziehungsweise Regen aber die Landschaft ist so grandios und wir werden auch nicht völlig nass, dass das der Freude keinen Abbruch tut. Vielleicht können wir in den nächsten Tageb Pferde leihen, um Saschas Füßen die notwendige Schonung zu geben. Nachmittags fahren wir weiter den Pass hinauf und lagern wieder an einem sehr schönen Platz. 

So lieblich unser Schlafplatz im abendlichen Sonnenlicht schien, so frisch und feucht ist es am morgen. Saschas Daunenschlafsack scheint hygroskopisch zu sein und die Feuchtigkeit der Umgebung in sich aufzunehmen. Georgs Schlafsack ist tendenziell eh etwas zu kalt. Nur ich bin mir meiner wasserabweisenden Daune und extrawarmen Fußteil perfekt ausgestattet. Da ich in der Mitte liege, wärme ich abwechselnd mal den einen mal den anderen.

Heute gehts über einen 3800 Meter hohen Pass. Die Landschaft wird immer rauer sowie karger und erinnert an den Pamirhighway. Oben angekommen wollen wir eine kleine Tour auf einen 4100 Meter hohen Gipfel machen. Die lächerlichen 300 Höhenmeter über steiles Geröll ziehen sich endlos. Die Höhe macht sich bemerkbar und mein Sturmschritt gleicht dem einer Schnecke. Vorbei an Schneewächten erhaschen wir Blicke auf die über 5000 Meter hohen schnee- und gletscherbedeckten Berge, die uns schon den Atem rauben. Die 7000der sind leider hinter Wolken verborgen.

Anschließend geht es den Pass abwärts nach Englicheck. Endlos fahren wir hinab, obwohl wir immer tiefer ins richtig hohe Gebirge hineinsteuern. Wir holpern durch eine tiefe, steile Schlucht mit unglaublich hohen zerklüfteten Felswänden vorbei an einem reißenden, wildschäumenden Gletscherfluss.

Ein Felssturz nach dem nächsten zeigt, wie oft dieser Weg unpassierbar ist. Meist ist die Straße nur notdürftig geflickt und gerade nur soviel Schutt beiseite geräumt, dass man gerade hindurchfahren kann. Dann kommt ein Checkpoint. Drei Soldaten und eine Schranke versperren die Weiterfahrt. Wir sind am Grenzkamm zu China, dem berüchtigten Xinyang. Hier darf nan nur mit Sondergenehmigung weiterfahren.

Die haben wir zum Glück und nach 20 Minuten sind unsere Papiere ausreichend geprüft und wir dürfen weiterfahren. Wir kommen nur langsam voran, zu faszinierend ist diese Schlucht, dass wir immer wieder anhalten, staunen und fotografieren müssen.

Der Höhepunkt liegt hinter Englicheck. An einer steilen Felswand, direkt neben dem brodelnden Gletscherfluss sprudeln heiße Quellen in 3 Badebecken. Ich liebe wilde heiße Quellen und könnte mein Leben damit verbringen sie aufzuspüren und darin zu baden. Klar, wie wir den restlichen Tag verbringen: In traumhafter Natur und völliger Einsamkeit dümpeln wir im heißen Wasser und erholen uns von den Strapazen des Viertausenders.

Heiße Quellen und Berglandschaften

Sascha hatte sich auf unserer ersten Tour übernommen. Er ist mit falschen Schuhen wesentlich weiter als wir auf 2 Berge gestiegen und hat sich den Spann durchgetreten. Jetzt ist Schonung angesagt. 

Wir fahren wieder hinunter zum Issy Kul von den hohen Bergen zurück ins Wüstenklima durch einen schönen Canyon direkt an den See. Es ist traumhaft: Ein menschenleerer Strand, herrliches, klares Wasser, das zum Baden einlädt. Im Hinterland sind wilde, schroffe Badlands , durch die wilde Kamele streifen (die wir leider nicht zu Gesicht bekommen). Das ganze eingerahmt von gewaltigen gletscherüberzogenen Bergen.

Wir faulenzen im Schatten unseres Tarps unterbrochen nur von erfrischenden Schwimmeinlagen. Warum ans volle Meer fahren, wenn man hier einen solchen Strand hat? Nachts schlafen wir nur unterm Innenzelt, die Sterne direkt über uns und angenehm frisch.

Am nächsten Morgen nach einem Bad zum Wachwerden fahren wir früh in 2 Canyons um gutes Fotolicht zu haben. Sascha macht sich ganz gut als Dronenpilot und erst von oben sieht man wie beeindruckend die schroffe Landschaft ist.

Nach einem letzten Bad im See geht es wieder in die Berge. Da wir auf der Suche nach Wasser in den winzigen Lädchen nicht fündig werden, halten wir bei einem Fahrzeug, das Kanister an einer öffentlichen Zapfstelle füllt. Sascha ist wiederholt beeindruckt von meinen russisch Kenntnissen als ich den Vater dreier Kinder frage, ob man das Wasser trinken kann. Er bejaht das und wir füllen unsere Kanister auf. Vielleicht ein Fehler?

Wir fahren hoch zu einer heißen Quelle, wo Georg und ich für je 200 Som (2,50€) ein Bad nehmen. Danach werden wir noch zu Tee und leckerem Brot mit selbstgemachter Marmelade eingeladen. Georg meint das Thermalwasser hätte sich positiv auf diverse Zipperlein seiner Knochen ausgewirkt. Urig war es allemal in die rustikalen Becken mit anderen Kirgisen und auch Russen zu steigen, direkt neben dem wilden Gletscherfluss. Alle Menschen sind immer sehr freundlich und neugierig und erproben ihre Englischkenntnisse, die deutlich dürftiger als mein Russisch sind und sich meist auf „hello“ und „how do you do“ beschränken. 

Am nächsten Morgen ist Sascha krank. Der arme Pechvogel. Erst den Spann durchgetreten und jetzt das. Vielleicht  das Wasser? Wir lassen ihn alleine im Zelt und ziehen nur zu zweit los.

Es wird eine sehr schöne, weglose Tour. Wir folgen Kuhpfaden zu hoch gelegenen Almen von da aus weiter über einen Grat mit wunderschöner Aussicht auf die ganz hohen Gletscherberge. So sind wir also auch ohne unseren Routenplaner und Fährtenführer Sascha in der Lage uns in den wilden Bergen zurecht zu finden.

Leider geht es ihm nach unserer Rückkehr immer noch nicht besser. Gliederschmerzen, Durchfall und Übelkeit. Wir hoffen auf den nächsten Tag.

Kirgisistan erste Schritte

Endlich, unfassbar, aber wahr,  es ist soweit, vor Corona geplant und dann wegen Corona verschoben, nun beginnt unsere Reise nach Zentralasien. Wir fliegen nach Kirgisistan unser fernes Traumziel seit 2 Jahren…

Dies denken wir zumindest, aber als wir auf dem Kölner Flughafen ankommen, ist dort die Hölle los. 2 jahre Pandemie und ein coronabedingt hoher Krankenstand hat das Flughafenpersonal massiv ausgedünnt. Wir wussten, dass wir 4,5 h für den security check einplanen sollten, doch was wir dort antreffen übertrifft alles Vorstellbare. Eine kilometerlange Schlange quält sich erst außerhalb des Flughafengebäudes und dann in endlosen Reihen innen durch beide Terminals. Wer nach 1 h in der Sonne gebraten endlich die Türe des Flughafens erreichend, glaubt das schlimmste geschafft zu haben, irrt gewaltig. Im inneren wartet man noch 5 weitere Stunden. Die Menschen sind alles in allem gefasst. Manch einer gibt auf und steigt auf Flixbus um ( bei unserem Ziel leider nicht möglich). Andere buchen einen zweiten späteren Flug, dann einen dritten, den sie mit etwas Glück vielleicht kriegen. Es gibt aber auch völlig aufgelöste, verzweifelte Passagiere, von Tränen bis Wut, ist alles dabei. Uns wird klar, dass die geplanten 4,5 h definitiv nicht reichen werden, um den security check zu passieren. Mit etwas Tricks und Schauspielerei, Sascha wird nochmal zum Kind, dass seine Eltern in der Schlange sucht, schmuggeln wir uns erfolgreich um 3 h nach vorne.

Gebracht hat es trotzdem nichts. Unser Flieger hebt erst anderthalb Stunden später ab, um nicht völlig leer nach Istanbul zu fliegen und wenigstens ein paar Passagiere an Bord zu kriegen, die den Marathon bewältigt haben. Unser Anschlussflug ist weg und so stranden wir gegen 4 uhr morgens in einem Istanbuler Hotel.

Die Weiterreise ist für den nächsten Nachmittag gebucht. Mir kommt eine indische Ashramreisende in den Sinn, die sich bei ihrem Meister über die anstrengende Reise bis nach indien beklagt. Er sagt nur lapidar: „Was stellen Sie sich so an, Sie haben ein bisschen rumgestanden und rumgesessen und dabei ganz nebenbei den halben Erdball durchquert“

Stimmt, vor allem rum gestanden- sehr lange.

Nach den ersten 3 Tagen in Kirgisistan bin ich schon völlig bezaubert. Soviele unterschiedliche Eindrücke. Das Land ist so schön wie ich es mir vorgestellt habe. Die Weite ist unfassbar.

Den ersten Tag sind wir mit der Logistik beschäftigt. Wie kriegen wir die simkarte ans laufen, wo gibt es gas zu kaufen, wie bekommen wir ausreichend Lebensmittel für die nächste Woche. Wir sind noch nicht eingspielt und suchen ständig irgendetwas. Aus Bishkek heraus geht es erst einmal direkt an der kasachischen Grenze entlang. Die Geschwindigkeitskontrollen sind so zahlreich wie in der Reiseliteratur angekündigt. Die Landschaft wird bergig, steppenmäßig und sehr trocken. Irgendwann in der Bhoomschlucht biegen wir von der Hauptstraße rechts ab. Der Konocheckcanyon, ein Canyon aus rotem, lehmigen Gestein ist unser Ziel. Über holprige offroadwege geht es ganz nach oben, so dass wir den Schlicht von oben bewundern können.

Von ein paar Eseln und Kühen abgesehen befinden wir uns schon in tiefster Einsamkeit. Es ist sehr windig und wir suchen einen Zeltplatz, der den starken Böen nicht völlig ausgesetzt ist. Es ist heiß und Sascha stolpert beim Holzsuchen über eine dicke Schlange. 1 Meter lang mit braunen Streifen.  Später erfahren wir, dass sie nicht giftig ist und ihr Biss nur eine schmerzhafte allergie auslöst.

Wir werden sehr vorsichtig, sowohl beim herumstreifen, wie beim nächtlichen pinkeln.

Es ist heiß. Im Schlafsack viel zu warm. Unsere erste Nacht in Kirgisistan ist unruhig.Doch so nach und nach finden wir uns ins Zeltleben ein. Am nächsten Mirgen fahren wir weiter über raue Straßen durch zauberhafte, rote Landschaften. Ein wenig steigen wir in die Schlucht hinab, doch zum ernsthaften Wandern ist es uns viel zu heiß. 

Weiter gehts zum Issykul, einem riesigen See umrahmt von hohen Bergen. Jede Abkühlung ist willkommen. Nach einem Bad fahren wir hoch in die Berge. Anfangs auf guter Gravelroad, wird das was wir fahren stetig steiler und wilder. Manchmal verfransen wir uns, weil Karte und Straßen(wir sind mit alten Sowietkarten unterwegs) nicht übereinstimmen. Manchmal müssen wir aussteigen um den Straßenverlauf zu finden. Es geht durch kleine Bäche und auch Schlammlöcher. Leider ist unser Fahrzeug beim offroad fahren nicht versichert und so ist immer auch ein wenig Nervosität dabei. Schließlich kommen wir ans Ziel: Ein kleiner See auf 2500 meter Höhe. Zu Saschas Begeisterung gibt es Kühe, ein kirgisischer Bauer kommt neugierig und lädt uns sogleich in sein Haus ein. Eine kleine Hütte in Sichtweite. Wir lehnen erst einmal dankend ab und wollen ihn am nächsten Tag besuchen.

Am Morgen wandern wir los. Schlappe 700 Höhenmeter und 14 km sagt die Karte. Doch die Entfernungen sind anders hier. Wir wandern durch unfasbar weite und riesige Täler, vorbei an Pferdeherden, die sich neugierig nähern, an wuschelugen Yakherden, die uns ignorieren und an Kuhherden, die uns beäugen. Man stelle sich die Alpen vor, vergrößere sie um das dreifache und nradiere 99 % der Besiedlung, Menschen und menschengemachter Veränderung aus. So ungefähr sieht es hier aus.

Wir sind begeistert und fasziniert. An einem See ist für Georg und mich erstmal Endpunkt. Sascha will weiter auf den Grat und übernimmt sich etwas. Abends tun ihm die Füße weh.

Als wir auf dem Rückweg in der Hütte des Hirten vorbei schauen werden wir von der Familie eingeladen was zu trinken.  2 Generationen leben den Sommer über in diesem einen Raum, der wie eine Jurte mit Fellen und Teppichen ausgestattet ist. Wir bekommen Brot, Fleisch, Aprikosen aufgetischt. Dazu gibt es Tee und Kumiss, vergorene Stutenmilch. Ich packe alle meine gelernten russischbrocken aus und wir versuchen uns ein wenig zu verständigen. Schade, dass ich nicht noch mehr gelernt habe aber für ein paar Infos haut es schon hin. Zum Abschluss bekomme ich das Baby auf den Arm und wir machen Fotos von uns allen. Das war ein sehr uriges und schönes Erlebnis. Wunderbar einmal kein störender Tourist zu sein sondern sich mit Neugier zu begegnen.