Zwischen Sahara und Atlas

Wir fühlen uns erwas gestrandet, hier am Rande der Sahara. Zum Übernachten biegen wir in ein weiteres Tal um den Canyon, den wir oben wegen der schlechten Strasse nicht erreichen konnten nun von unten anzufahren. Wir fahren 9 km ins Nirgendwo, inzwischen bin ich etwas wagemutiger geworden, was meine Offroadfahrkünste mit dem Dacia angeht und hoffe einfach, dass wir, was wir hinunterfahren auch wieder hinaufkommen. Wir wissen nicht was uns am Ende dieser Strasse erwartet und 9 km offroad fahren sich nicht mal eben, sondern benötigen fast eine Stunde.

Doch wir haben Glück: Am Ende der Strasse erwartet uns ein kleines Dorf und auch eine Gite, eine einfache Herberge. Kaum sind wir aus dem Auto ausgestiegen werden werden wir von einem Marokkaner per Handschlag begrüsst, auf ein paar Stühle gesetzt und uns wird Tee mit Datteln, Brot und Oliven gereicht. Während wir duschen und unser Zimmer beziehen, wird der Innenhof geputzt, Teppiche ausgelegt, 2 Liegen mit Decken und Kissen bereit gestellt und Lichterketten aufgehangen.

Als wir zum Abendessen gerufen werden, haben unsere Gastgeber keinen Aufwand gescheut den eher ärmlichen Innenhof in ein Märchen aus 1001 Nacht zu verwandeln. Wir genießen unseren Cous cous, der leider etwas wenig gewürzt ist, beim Froschkonzert und dem Rauschen des nahegelegenen Baches. Später kommen die kleinen Kinder des Hauses neugierig und wir versuchen ein Gespräch, kommen aber über Namen und Alter und viel Gekicher nicht hinaus.

Leider ist Sascha ordentlich erkältet und ich weiss nicht ob wir morgen wandern können oder er das Bett hüten muss.

Am nächsten Morgen sind wir beide alles andere als fit. Wir laufen zu Fuß in den Canyon hinein, vorbei an kleinen Gehöften mit Feldern und dann wieder durch steile Felswände. Allerdings quält sich Sascha aufgrund seiner Erkältung jeden einzelnen Höhenmeter und ich gebe auch kein viel besseres Bild ab. So lassen wir es heute gemächlich angehen.

Gegen Mittag fahren wir weiter. Sascha hat eine Gegend herausgesucht, die an die roten Steine Region vom Südwesten der USA erinnern soll.

Wir sehen auf dieser Reise tatsächlich zum ersten Mal Touristen. Es gibt viele Hotels und ich frage mich immer woher in diesem Wüstenregionen das Wasser dafür genommen wird.

Wir finden eine nette kleine Unterkunft direkt gegenüber der Felsen und erforschen noch kurz vor der Dunkelheit die Region.

Am nächsten Morgen lassen wir und das Frühstück erst um neun Uhr servieren und starten gegen 6 Uhr um den Canyon zu erforschen. Ein erstaunlich langer und sehr enger Slot Canyon. Tatsächlich genauso wie wir es unserer ersten USA Reise kennen.

4 Kommentare

  1. Wunderschöne Bilder und ein beeindruckender Reisebericht. Ihr seit an Orten mit völlig unberührter Natur. Ich kann nur sagen: Wow!!! Sehr besonders wo ihr da seit. Grüsse von Karel.

  2. Nicola+Buttgereit

    Hört sich toll an. Wie kalt sind die Flüsse?

    • Die wären schön zum Baden, aber kann man in Marokko zumindest in den Bergen nichtmals mit kurzer Hose rumlaufen sollte würde ich von dem Baden eher Abstand nehmen.

  3. Irmgard Kasper

    Das liest sich alles sehr spannend und abenteuerlich. Schade nur, dass ihr durch die Erkältung etwas eingeschränkt seid. Ich wünsche euch baldige Besserung! Omi

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