Sascha hatte sich auf unserer ersten Tour übernommen. Er ist mit falschen Schuhen wesentlich weiter als wir auf 2 Berge gestiegen und hat sich den Spann durchgetreten. Jetzt ist Schonung angesagt.
Wir fahren wieder hinunter zum Issy Kul von den hohen Bergen zurück ins Wüstenklima durch einen schönen Canyon direkt an den See. Es ist traumhaft: Ein menschenleerer Strand, herrliches, klares Wasser, das zum Baden einlädt. Im Hinterland sind wilde, schroffe Badlands , durch die wilde Kamele streifen (die wir leider nicht zu Gesicht bekommen). Das ganze eingerahmt von gewaltigen gletscherüberzogenen Bergen.
Wir faulenzen im Schatten unseres Tarps unterbrochen nur von erfrischenden Schwimmeinlagen. Warum ans volle Meer fahren, wenn man hier einen solchen Strand hat? Nachts schlafen wir nur unterm Innenzelt, die Sterne direkt über uns und angenehm frisch.
Am nächsten Morgen nach einem Bad zum Wachwerden fahren wir früh in 2 Canyons um gutes Fotolicht zu haben. Sascha macht sich ganz gut als Dronenpilot und erst von oben sieht man wie beeindruckend die schroffe Landschaft ist.
Nach einem letzten Bad im See geht es wieder in die Berge. Da wir auf der Suche nach Wasser in den winzigen Lädchen nicht fündig werden, halten wir bei einem Fahrzeug, das Kanister an einer öffentlichen Zapfstelle füllt. Sascha ist wiederholt beeindruckt von meinen russisch Kenntnissen als ich den Vater dreier Kinder frage, ob man das Wasser trinken kann. Er bejaht das und wir füllen unsere Kanister auf. Vielleicht ein Fehler?
Wir fahren hoch zu einer heißen Quelle, wo Georg und ich für je 200 Som (2,50€) ein Bad nehmen. Danach werden wir noch zu Tee und leckerem Brot mit selbstgemachter Marmelade eingeladen. Georg meint das Thermalwasser hätte sich positiv auf diverse Zipperlein seiner Knochen ausgewirkt. Urig war es allemal in die rustikalen Becken mit anderen Kirgisen und auch Russen zu steigen, direkt neben dem wilden Gletscherfluss. Alle Menschen sind immer sehr freundlich und neugierig und erproben ihre Englischkenntnisse, die deutlich dürftiger als mein Russisch sind und sich meist auf „hello“ und „how do you do“ beschränken.
Am nächsten Morgen ist Sascha krank. Der arme Pechvogel. Erst den Spann durchgetreten und jetzt das. Vielleicht das Wasser? Wir lassen ihn alleine im Zelt und ziehen nur zu zweit los.
Es wird eine sehr schöne, weglose Tour. Wir folgen Kuhpfaden zu hoch gelegenen Almen von da aus weiter über einen Grat mit wunderschöner Aussicht auf die ganz hohen Gletscherberge. So sind wir also auch ohne unseren Routenplaner und Fährtenführer Sascha in der Lage uns in den wilden Bergen zurecht zu finden.
Leider geht es ihm nach unserer Rückkehr immer noch nicht besser. Gliederschmerzen, Durchfall und Übelkeit. Wir hoffen auf den nächsten Tag.
Tolle Fotos! Und gute Besserung für Sascha!
Liebe Grüße, Martina